Grenz-Training
Viele Konflikte in der Welt haben zum Gegenstand und als Ursache die Übertretung und Nicht-Beachtung von Grenzen. Dabei fängt dies bei uns selbst in unserem täglichen Leben und im Umgang mit anderen Menschen an. Wer von uns hatte noch nicht schon einmal das Gefühl, dass unser Gegenüber auf verbaler und / oder auch auf körperlicher Ebene unsere eigenen Grenzen (bewusst oder unbewusst) übertreten hat?
Tritt dieses Gefühl häufiger in uns auf, und kommt es öfter zu Situationen, in denen wir uns selbst „überrannt“, wehrlos und nicht respektiert fühlen, kann es sinnvoll sein, sich einmal die eigene Fähigkeit der Abgrenzung zu betrachten.
Die eigenen Grenzen und die Nähe-Distanz-Toleranz auszuloten und zu vertreten, ist ein wichtiger Schritt, um sich anhand der eigenen wahrgenommenen Gefühle wie Angst, Scham, Unbehagen, Stress oder Aggressivität die Situationen, Anlässe und Personen bewusst zu machen, bei denen wir uns mehr Abstand und Respekt wünschen. Dies kann neben dem beruflichen Umfeld insbesondere bei Grenzverletzungen im vertrauten Umfeld durch Familienmitglieder oder im Bekanntenkreis schwierig erscheinen, und reicht von verbalen Angriffen über körperliche Distanzlosigkeit bis hin zu sexueller Belästigung und Übergriffen sexualisierter Gewalt.
Mit mentalen Strategien und der Visualisierung von inneren Bildern können die eigenen Grenzen so gestärkt werden, dass nicht zuletzt durch Blick und Körpersprache ein für das Gegenüber deutlich wahrnehmbarer imaginärer ‚Abstandshalter’ aufgebaut werden kann.